Niedersachsenwahl entscheidet über Zeitpunkt der SPD-Kanzlerkandidatenkür

Berlin / Saarbrücken · Bei der Bestimmung des Zeitpunkts der Ernennung des SPD-Kanzlerkandidaten spielt die Landtagswahl in Niedersachsen am 20. Januar 2013 eine zentrale Rolle.

Berlin / Saarbrücken. Bei der Bestimmung des Zeitpunkts der Ernennung des SPD-Kanzlerkandidaten spielt die Landtagswahl in Niedersachsen am 20. Januar 2013 eine zentrale Rolle. Wie der "Saarbrücker Zeitung" (Dienstagausgabe) von mehreren Mitgliedern des SPD-Präsidiums und des Parteivorstandes bestätigt wurde, soll vermieden werden, dass der Kanzlerkandidat durch eine eventuelle Niederlage in Niedersachsen gleich zu Beginn des Bundestagswahljahres beschädigt wird. Falls es knapp werde, "und das ist in Niedersachsen meist der Fall", werde man versuchen, die Personalentscheidung nach dem 20. Januar zu fällen, hieß es.

Falls sich hingegen Ende 2012 ein sozialdemokratischer Wahlsieg abzeichne, werde man den Kandidaten kurz vorher benennen, "um den Rückenwind mitzunehmen." Dies sei eine "verbreitete Überlegung" hieß es. SPD-Chef Sigmar Gabriel selbst, der das Vorschlagsrecht hat, spricht stets von einem Zeitpunkt "Ende 2012 oder Anfang 2013". Allerdings gilt in der SPD-Führung als fraglich, ob man dem öffentlichen und innerparteilichen Druck überhaupt so lange standhalten kann. Niedersachsen war schon einmal bei einer Kanzlerkandidatenkür der SPD entscheidend gewesen. 1998 gewann dort Gerhard Schröder die Landtagswahl haushoch, nachdem er sie zu einer Art Plebiszit in der Konkurrenz mit dem damaligen SPD-Parteichef Oskar Lafontaine erklärt hatte.

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