Nach Wahl-Pleite Hamburgs CDU diskutiert über ihre künftige Rolle

Hamburg · Angesichts des guten Abschneidens von SPD und Grünen bei der Hamburger Bürgerschaftswahl diskutiert die geschwächte CDU über ihre künftige Rolle. „Dieses Wahlergebnis und die Konsequenzen daraus müssen wir erst einmal verdauen“, sagte Fraktionschef André Trepoll zu den 11,2 Prozent, dem schlechtesten Ergebnis in der Geschichte der Hamburger CDU.

„Die für uns wahrscheinlichste Rolle als einzige bürgerliche Oppositionskraft stellt uns vor enorme Herausforderungen und bringt eine große Verantwortung mit sich.“

Ex-Bürgermeister Christoph Ahlhaus (CDU) übte scharfe Kritik am bisherigen Kurs der Partei und forderte personelle Konsequenzen. „Wir hatten jetzt neun Jahre Chaos. Es muss aufgeräumt werden. Und zwar richtig“, sagte Ahlhaus der Bild-Zeitung. Spitzenkandidat Marcus Weinberg sei der falsche Mann zur falschen Zeit am falschen Platz gewesen. Eine Hinwendung zu den Grünen lehnt Ahlhaus ab.

Enttäuschung herrschte auch bei der FDP: Die Liberalen scheiterten ganz knapp an der Fünf-Prozent-Hürde. Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis kamen die Liberalen auf 4,9 Prozent. Allerdings gewann FDP-Spitzenkandidatin Anna von Treuenfels-Frowein in ihrem Wahlkreis Blankenese ein Mandat. Nach ersten Zahlen vom Sonntagabend hatte die FDP noch bei 5,0 Prozent gelegen. „Das ist für uns als Partei natürlich ein trauriges Ergebnis“, sagte von Treuenfels-Frowein. FDP-Chef Christian Lindner schrieb auf Twitter: „Eine liberale Stimme aber wird es mit @AnnaVTreuenfels in der Bürgerschaft geben – ein kleiner Trost und der Ausgangspunkt für den nächsten Anlauf.“

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