Mieten werden für Niedrigverdiener offenbar zur Armutsfalle – Studie des DGB

Saarbrücken · Viele Geringverdiener in Deutschland können offenbar die besonders in Ballungszentren steigenden Mieten nicht mehr bezahlen und sind deshalb zusätzlich auf Hartz IV angewiesen, um ihr Existenzminimum zu sichern.

Allein die sozialversicherungspflichtigen Niedriglöhner, deren Einkünfte aufgestockt werden müssen, kosteten nach einem Bericht der "Saarbrücker Zeitung" (Freitags-Ausgabe) den Staat im Jahr 2012 rund 3,9 Milliarden Euro. Davon entfielen 58 Prozent auf die Kosten der Unterkunft, schreibt das Blatt unter Berufung auf eine aktuelle Untersuchung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).

So seien Mitte 2013 rund 586.000 Beschäftigte mit einem sozialversicherungspflichtigen Job gezählt worden, die weniger als das Existenzminimum verdienten. Darunter waren gut 218.000 Vollzeitarbeiter. Allein für diese Gruppe betrugen die aufstockenden Leistungen im Jahr 2012 rund 1,8 Milliarden Euro. Von den insgesamt 3,9 Milliarden Euro ergänzenden Hartz-IV-Leistungen entfielen 2,25 Milliarden auf die Kosten der Unterkunft.

Da die Kommunen zu mehr als zwei Drittel dafür gerade stehen müssten, seien sie hier auch in besonderem Maße belastet, erläuterte der Arbeitmarktexperte beim DGB, Wilhelm Adamy. Die Ballungsräume seien davon besonders stark betroffen. Nach den Berechungen des DGB belaufen sich die Kosten der Unterkunft für sozialversicherte Niedriglöhner allein in den Großstädten auf etwa eine Milliarde Euro im Jahr.

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