Frühzeitige Absage Mainzer Rosenmontagszug findet wegen kritischer Corona-Lage nicht statt

Mainz · Das zweite Jahr in Folge stoppt die Corona-Pandemie den Höhepunkt der närrischen Jahreszeit. Es gebe keine andere Möglichkeit, als auf den Rosenmontagszug zu verzichten, sagt der Präsident des Mainzer Carneval-Vereins.

 Eine verkleidete Schaufensterpuppe steht im Schaufenster eines großen Geschäftes für Karnevalsverkleidungen in der Mainzer Innenstadt, das wegen der Corona-Pandemie geschlossen bleiben muss. Der traditionelle Fastnachtsumzug und der dazugehörige Trubel mussten 2021 ausfallen – der Umzug ist jetzt auch für 2022 abgesagt.

Eine verkleidete Schaufensterpuppe steht im Schaufenster eines großen Geschäftes für Karnevalsverkleidungen in der Mainzer Innenstadt, das wegen der Corona-Pandemie geschlossen bleiben muss. Der traditionelle Fastnachtsumzug und der dazugehörige Trubel mussten 2021 ausfallen – der Umzug ist jetzt auch für 2022 abgesagt.

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Der Mainzer Rosenmontagszug im kommenden Jahr ist abgesagt. Der Mainzer Carneval-Verein (MCV) als Veranstalter beschloss am Mittwochabend auf einer Vorstandssitzung, wegen der dauerhaft angespannten Corona-Lage das zweite Jahr in Folge auf den Höhepunkt der Fastnacht zu verzichten.

„Wir machen keine Züge, weil wir sie nicht machen können“, sagte MCV-Präsident Reinhard Urban der Deutschen Presse-Agentur. Nach der gegenwärtigen Corona-Verordnung des Landes seien nur 10 000 Zuschauer zugelassen. Auch im Januar und Februar werde nicht mit einer Verordnung gerechnet, die das gemeinsame Feiern von mehreren Hunderttausend Menschen ermögliche.

In Düsseldorf wurde der Rosenmontagszug bereits Anfang Dezember verschoben, vom 28. Februar auf den 29. Mai. In Mainz wurde eine solche Verschiebung auf einen Termin nach Aschermittwoch ebenso wie in Köln ausgeschlossen. Zum Kölner Rosenmontagszug gibt es bislang noch keine Entscheidung.

Anfang Dezember hatte der MCV bereits den traditionellen Neujahrsumzug abgesagt, mit dem sonst die Fastnachtskampagne in Mainz eröffnet wird. Beim Neujahrsumzug waren in den vergangenen Jahren nur wenige Tausend Menschen dabei. Zum Rosenmontagszug strömten bis 2020 aber meist eine halbe Million Menschen. Auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer sagte kürzlich: „Unter der jetzigen Situation kann man sich den Rosenmontagszug nicht vorstellen.“

Unter dem Eindruck der zahlreichen Corona-Infektionen hat sich auch der Dachverband Mainzer Fastnachtsvereine und Garden für einen Verzicht auf Umzüge und größere Sitzungen im Saal ausgesprochen. „Die dynamische und unübersichtliche Entwicklung der Corona-Pandemie lässt uns aktuell keine andere Möglichkeit, als unseren Mitgliedern die Absage zu empfehlen“, erklärte der Vorstandssprecher der Fastnachtgenossenschaft, Markus Perabo.

Die Planungen für den Rosenmontagszug haben schon vor einigen Monaten begonnen. Das MCV-Kreativteam arbeitete bereits an Ideen für die satirischen Motivwagen für den Rosenmontagszug am 28. Februar, die Wagenbauer Dieter Wenger dann umsetzen sollte. Und die Zugleitung begann bereits, die Reihenfolge der teilnehmenden Gruppen und Motive festzulegen.

Der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) sagte kürzlich der Deutschen Presse-Agentur, die Fastnacht habe sich immer als kreativ erwiesen. „Die Fastnacht wird nicht abgesagt, sie findet mal wieder unter anderen Bedingungen statt.“

(dpa)
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