Rot-Rot-Grün steht Regierungsvertrag in Thüringen unterschrieben

Erfurt · Linke, SPD und Grüne einigen sich auf einen Fahrplan. Ministerpräsident Ramelow soll diesen Mittwoch wiedergewählt werden.

 Ann-Sophie Bohm-Eisenbrandt (Grüne), Ministerpräsident Bodo Ramelow, Susanne Hennig-Wellsow (beide Linke) sowie Wolfgang Tiefensee (SPD, v. li.) bei der Unterzeichnung des Regierungsvertrages.

Ann-Sophie Bohm-Eisenbrandt (Grüne), Ministerpräsident Bodo Ramelow, Susanne Hennig-Wellsow (beide Linke) sowie Wolfgang Tiefensee (SPD, v. li.) bei der Unterzeichnung des Regierungsvertrages.

Foto: dpa/Michael Reichel

Kurz vor der geplanten Wahl eines neuen Thüringer Ministerpräsidenten haben Spitzenvertreter von Linken, SPD und Grünen ihren neuen Regierungsvertrag unterzeichnet. Neben den Landesvorsitzenden der drei Parteien unterschrieb auch der Linke-Politiker und geschäftsführende Ministerpräsident Bodo Ramelow am Dienstag in Erfurt den Text – als „Ministerpräsidentenkandidat“. In dem Papier verspricht das anvisierte Bündnis, Thüringen „demokratisch, sozial und ökologisch zu gestalten“.

Ramelow will in dem Bundesland eine rot-rot-grüne Minderheitsregierung anführen. Nach der Unterzeichnung des Regierungsvertrages gilt seine geplante Wiederwahl als letzter Schritt dafür. Gegen ihn tritt diesen Mittwoch der parteilose, ehrenamtliche Dorfbürgermeister Christoph Kindervater an, der von der AfD-Fraktion vorgeschlagen wurde. Thüringens FDP-Chef Thomas Kemmerich hatte angekündigt, im dritten Wahlgang antreten zu wollen, wenn neben Ramelow noch ein AfD-Bewerber im Rennen ist. Vor einer solchen Kandidatur wolle man sich noch mit der CDU abstimmen.

Linke, SPD und Grüne haben im Parlament keine Mehrheit – ihnen fehlen vier Stimmen. Dagegen könnten AfD, CDU und FDP zusammen mit ihren 48 Sitzen eine Mehrheit erreichen. Allerdings haben Christdemokraten und Liberale kategorisch ausgeschlossen, mit der AfD zusammenzuarbeiten.

Thüringens SPD-Chef Wolfgang Tiefensee appellierte am Dienstag an CDU und FDP, sich bei der Ministerpräsidentenwahl auf keine Kooperation mit der AfD einzulassen. „An CDU und FDP ist es nun, eine wichtige Entscheidung zu fällen“, sagte Tiefensee. Wenn sie Ramelow und Rot-Rot-Grün schon nicht unterstützen wollten, dann dürften sie seine erneute Wahl wenigstens nicht verhindern.

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