Langzeitarbeitslose erhalten immer weniger Fördermittel – Kritik der Linken

Saarbrücken · Die staatlichen Fördermittel für die Qualifizierung und Weiterbildung von Langzeitarbeitslosen sind nach einem Bericht der "Saarbrücker Zeitung" (Samstag-Ausgabe) seit 2010 um rund ein Drittel gekürzt worden.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen sei im gleichen Zeitraum aber nur um 8,4 Prozent gesunken, schreibt das Blatt unter Berufung auf Angaben der Bundesregierung und der Bundesagentur für Arbeit zu einer Anfrage der Linkspartei im Bundestag.

2010 lagen die Fördermittel demnach bei 853 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr waren es nur noch 576 Millionen Euro. Zugleich würden immer weniger Betroffene eine berufliche Weiterbildungsmaßnahme beginnen. Ihre Zahl ist seit 2010 ebenfalls um ein Drittel von 225.000 auf 149.000 gesunken. Darüber hinaus werde es für die Betroffenen offenbar immer schwerer, eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt zu finden. Nach den vorliegenden Daten war das im vergangenen Jahr nur noch rund 170.000 vormaligen Langzeitarbeitslosen gelungen. Im Jahr 2010 waren es noch 251.000 gewesen.

"Angeblich will die Regierung den Langzeitarbeitslosen mit einer Mindestlohnausnahme helfen. Zugleich hält sie aber am arbeitsmarktpolitischen Kahlschlag der letzten Jahre fest. Das ist scheinheilig", kritisierte die Arbeitsmarktexpertin der Linken, Sabine Zimmermann, gegenüber der Zeitung. Eine berufliche Weiterbildung erhöhe die Chancen für eine dauerhafte Beschäftigung enorm. "Hier darf nicht gespart werden", meinte Zimmermann. vet

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