Kommentar Die Luft ist raus

Etwas Leben haucht sich Pegida offenkundig nur noch damit ein, dass man den prominentesten rechtsextremen Politiker einlädt. Zum 200. Aufmarsch der alten, weißen Männer musste es also Björn Höcke sein.

 Hagen Strauss

Hagen Strauss

Foto: SZ/Robby Lorenz

Das garantiert Aufmerksamkeit, weil sich ansonsten für Pegida wohl kaum mehr jemand interessieren würde. Die Luft ist raus. Außerhalb Dresdens ist es der „Bewegung“ sowieso nirgendwo gelungen, sich dauerhaft zu etablieren.

Höckes Auftritt ist selbst unter den Parteifreunden des AfD-„Flügel“-Manns umstritten. Es gilt nach wie vor der Beschluss des Bundesvorstandes, dass sich AfD-Mitglieder bei Pegida-Veranstaltungen nicht sehen lassen sollen. Pegida hat seinerzeit die Fremdenfeindlichkeit offen auf die Straße getragen. Mag sein, dass im Zuge der Flüchtlingskrise einige Mitläufer echte Sorgen hatten, für die es Gründe gab. Doch diese Ängste sind rasch von dumpfen und wirren Parolen abgelöst worden. Gegen die Medien, gegen die Politik der etablierten Parteien, gegen fast alles und jeden. Inzwischen spielt Pegida aber keine Rolle mehr, weil die stets auf Schein-Distanz gegangene AfD dort angekommen ist, wo sie hinwollte: in den Parlamenten.

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