Kommentar Geld allein verteidigt nicht

Annegret Kramp-Karrenbauer fordert ein langfristiges Bundeswehrfinanzierungsgesetz, also einen gesicherten, stetig zunehmenden Geldstrom für das Militär. Egal was ist, zuerst wird die Armee bedient, dann der Rest, so die nicht besonders originelle Idee der Verteidigungsministerin.

 Werner Kolhoff

Werner Kolhoff

Foto: SZ/Robby Lorenz

Aus der Erkenntnis, dass Europa mehr Verantwortung übernehmen müsse, ergäben sich eben unbequeme Wahrheiten, sagte sie lapidar. Ja, aber warum unbequem nur für die Steuerbürger? Warum nicht auch für die Politik der Ministerin selbst, für die Rüstungsindustrie und den militärischen Apparat? Noch immer ist die Bundeswehr eine Armee der vielen (beamteten) Häuptlinge und der wenigen Indianer, der Verschwendung und der mangelnden Kostenkontrolle, der bürokratischen Überverwaltung und der Ineffizienz. Noch immer handelt Europa in der Verteidigung zu wenig arbeitsteilig und kooperiert zu wenig bei Beschaffungen. Wenn immer mehr Mittel in ein Fass ohne Boden fließen, ist nichts gewonnen. Geld allein verteidigt nicht.

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