Kommentar Einfache Regeln mehr beherzigen

Angela Merkel lag offenkundig nicht ganz falsch, als sie Ende September prophezeite, dass es bis Weihnachten mehr als 19 000 neue Infektionen pro Tage geben könnte. Zieht man den gestern registrierten Rekord bei den Neuansteckungen in Betracht, könnte es sogar noch deutlich heftiger werden.

 Stefan Vetter

Stefan Vetter

Foto: SZ/Lorenz, Robby

Es geht um einen rationalen Umgang mit der Pandemie. Der flächendeckende Lockdown im Frühjahr war ja im doppelten Wortsinn aus der Not geboren: Keiner wusste so recht, was zu tun ist, also wurde alles Mögliche getan. Inzwischen weiß man aus zahlreichen Studien, dass zum Beispiel die meisten Geschäfte nicht geschlossen und Schulen oder Kitas nicht gleich dicht gemacht werden müssen, wenn einfache Hygiene-Regeln eingehalten werden. Die Debatte über immer neue und schärfere Maßnahmen lenkt von solchen Erkenntnissen nur ab. Würden einfachste Regeln stärker beherzigt, wäre schon viel gewonnen. Merkels düsteres Szenario muss daher auch nicht in Erfüllung gehen. Es ist kein Naturgesetz.

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