Kommentar „Aus Versehen“ gibt es nicht

Union und SPD müssen jetzt gehörig aufpassen, dass ihr Streit über schärfere Strafen für Kindesmissbrauch nicht zur reinen Schaufensterdebatte verkommt, bei der es lediglich um populistische Profilierung geht.

 Hagen Strauss

Hagen Strauss

Foto: SZ/Robby Lorenz

Die Taten sind monströs. Bei Kinderpornografie gibt es kein „aus Versehen“. Und es geht nicht nur um diejenigen, die die Kinder selbst sexuell missbrauchen. Sondern genauso um die, die als „Auftraggeber“ das kinderpornografische Material konsumieren. Die Union hat daher Recht: Die digitale Welt sorgt für die Verfügbarkeit von allen Übeln zu jeder Zeit. Wer da den Missbrauch als Vergehen und somit wie einen schnöden Ladendiebstahl einstuft, verkennt die Dramatik. Wenn Lambrecht jetzt einschwenkt und zu einem Dialog einlädt, ist das richtig, um die Defizite herauszuarbeiten. Aber danach muss erneut gehandelt werden.

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