Kommentar Auf wackligen Füßen

Der Ausbau der Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter, also die Umsetzung des Rechtsanspruchs bis 2025, wird den Staat nicht nur viel kosten, sondern ihm auch Einnahmen bescheren.

 Hagen Strauss

Hagen Strauss

Foto: SZ/Robby Lorenz

Weil längere Betreuung zugleich mehr Erwerbstätigkeit der Eltern ermöglicht. So eine am Montag von Ministerin Giffey vorgestellte Studie. Bahnbrechend ist diese Erkenntnis nicht gerade. Und fraglich ist, ob sich die Gemüter aller Landesregierungen damit beruhigen lassen.

Zwei Milliarden Euro gibt der Bund den Ländern und Kommunen, damit sie in den nächsten fünf Jahren Räume und Gebäude für Ganztagsangebote der 15 000 Grundschulen finanzieren können. Tatsächlich sind aber schätzungsweise fünf bis sieben Milliarden Euro notwendig – ohne Folgekosten. Kein Wunder also, dass die Länder nach wie vor kritisch reagieren. Außerdem könnte der Rechtsanspruch am Personalmangel scheitern. Lehrer werden fast überall dringend gesucht. Die Kosten-Nutzen-Rechnung des jüngsten Giffey-Gutachtens klammert augenscheinlich auch dies aus. Es steht auf sehr wackligen Füßen.

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