Kommentar Nicht mehr der Nabel der Welt

Der Wahlprogramm-Entwurf der Grünen passt auf den ersten Blick besser in eine grün-rot-rote Welt als in eine schwarz-grüne oder schwarz-grün-gelbe. CDU und CSU dürften sich schön bedanken, würden die Grünen der Schuldenbremse die Bremswirkung nehmen.

 Kommentarkopf, Foto: krohnfoto

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Foto: SZ/Lorenz, Robby

Doch gemach. Dazu wäre eine verfassungsändernde Mehrheit nötig. Außerdem pflegen Wahlprogramme Partei pur zu sein. Mögliche Bündniskonstellationen spielen keine oder nur eine untergeordnete Rolle.

Schaut man genauer in das grüne Papier, fällt auf, dass sich die Partei nicht mehr als Nabel der Welt betrachten soll. In einer Passage wird gar eingeräumt, dass auch ein Koalitionspartner „Wertvolles“ vorschlagen und „ebenso recht haben“ könne. Das wäre zweifellos ein anderer Politikstil als der, den man bislang in Deutschland kennt. Ob ihn alle Grüne wirklich verinnerlichen, wird sich auf ihrem Parteitag im Juni zeigen.

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