Kommentar Meuthens Irrglaube

Während alle Welt die Corona-Krise umtreibt, ist die AfD vollauf mit sich selbst beschäftigt. Seit dem Vorstandsbeschluss zur Selbstauflösung des vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften „Flügel“ schwelt dort ein Machtkampf, der jetzt seinem Höhepunkt entgegengeht.

 Stefan Vetter

Stefan Vetter

Foto: SZ/Robby Lorenz

Scheinbar als Vorschlag zur Güte regte Parteichef Jörg Meuthen die Teilung der Rechtsaußenpartei an. Der „Flügel“ soll sich abspalten und die rechtsnational bis völkisch gesinnten Wähler einsammeln, Meuthens Truppe die bürgerlich-konservativ Geprägten. Getrennt marschieren, vereint schlagen? So einfach ist es nicht.

Gerade die politische Geschichte der AfD lehrt, dass Abspaltungen ins Abseits führen. Die „Allianz für Fortschritt und Aufbruch“ des einstigen Parteigründers Bernd Lucke ist genauso in der Versenkung verschwunden wie die „Blaue Partei“ von Frauke Petry. Auch hat es ja einen Grund gehabt, warum der „Flügel“ um Björn Höcke und Andreas Kalbitz so gelassen mit der „Auflösung“ umgegangen ist. Dominiert er doch längst weite Teile der AfD. Sein rechtsextremes Gedankengut, seine fremdenfeindliche Ideologie ist in ihrer Mitte angekommen. Eher wird die AfD Meuthens überdrüssig, als dass sie von Höcke & Co lässt.

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