Kerner-Team reiste mehrfach nach Afghanistan

Saarbrücken · Wie die „Saarbrücker Zeitung“ berichtet, reisten offenbar mit Hilfe der Bundeswehr fünf Mal Produktionsteams ins afghanische Einsatzgebiet, um die Kerner-Show vorzubereiten und durchzuführen.

Saarbrücken. Die Reise von Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) nach Afghanistan in Begleitung des TV-Moderators Johannes B. Kerner schlägt weiter hohe Wellen. Wie die „Saarbrücker Zeitung“ berichtet, reisten offenbar mit Hilfe der Bundeswehr fünf Mal Produktionsteams ins afghanische Einsatzgebiet, um die Kerner-Show vorzubereiten und durchzuführen. Die Zeitung beruft sich auf eine Antwort des Verteidigungsministeriums auf Fragen des Grünen-Abgeordneten Christian Ströbele.

Demnach gab es zwei Reisen von Teams mit jeweils drei Personen im November und zwei weitere mit zwei und einer Person im Dezember. Beim fünften Trip am 12. und 13. Dezember mit Minister Guttenberg, seiner Ehefrau Stephanie und Talkmaster Johannes B. Kerner waren insgesamt 14 Personen des Produktionsteams dabei.

Ströbele sagte der Zeitung, die Sendung sei „offenbar doch seit Monaten geplant gewesen“. Der Aufwand „an einem Kriegsschauplatz ist geschmacklos, absurd und eine Zumutung für die Soldaten“. Der Grüne forderte das Verteidigungsministerium zugleich auf, die Kosten der Reisen offen zu legen. Dies gelte auch für die Mitnahme von Stephanie zu Guttenberg.

In der Antwort weist das Ministerium die Kritik zurück. Die Produktion der Sendung sei eine „Maßnahme der Informationsarbeit“ gewesen. Das Format „Kerner“ sei besonders dazu geeignet, „einer breiten Öffentlichkeit objektive Informationen über den Einsatz in Afghanistan“ und die Haltung der Soldaten dort zu vermitteln.

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