Kommentar Kirche braucht Revolution von unten

Dass die Bischöfe und der Papst die Glaubwürdigkeitskrise, in der sich die katholische Kirche befindet, nicht alleine lösen können, hat sich nicht zuletzt bei ihrem Umgang mit dem Missbrauchsskandal gezeigt.

 Manuel Görtz

Manuel Görtz

Foto: PM/Robby Lorenz

So brachte der Anti-Missbrauchsgipfel im Februar kaum mehr als ein paar Lippenbekenntnisse hervor.

Nicht viel anders ist es mit der Frage, welche Rolle Frauen in der Kirche spielen sollen. Für die Arbeit an der Basis, in den Gemeinden, kirchlichen Krankenhäusern, Kindergärten und sonstigen Institutionen werden sie gerne eingesetzt, den Zugang zum Priesteramt verwehren ihnen die Kirchenfürsten aber hartnäckig – mit der fadenscheinigen Begründung, dass die zwölf Apostel, die Jesus nachfolgten und die er mit der Verkündigung des Glaubens beauftragte, alle Männer waren. Daraus zu schließen, dass Gott nicht will, dass Frauen Priester werden, pervertiert allerdings die christliche Lehre.

Deshalb ist es wichtig, dass Frauen nun den Aufstand proben. Die immer noch absolutistisch geführte katholische Kirche braucht eine Revolution von unten, die die verknöcherten Strukturen aufbricht, damit ihre Mitglieder wieder guten Gewissens sagen können „Wir sind Kirche“, statt ihr in Scharen davonzulaufen.

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