Bilanzdebatte Maas gibt Kramp-Karrenbauer Korb für Afghanistan-Bilanz

Berlin · Kurz vor dem Beginn einer Bilanzdebatte zum weitgehend gescheiterten Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan am Mittwoch hat Außenminister Heiko Maas (SPD) seine Teilnahme abgesagt.

 Heiko Maas (SPD) (Archivfoto)

Heiko Maas (SPD) (Archivfoto)

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Mit einer Bilanzdebatte will das Verteidigungsministerium von Mittwoch an Lehren aus dem Bundeswehreinsatz in Afghanistan ziehen. Dabei sollen auch Schlüsse für andere Einsätze wie im westafrikanischen Mali gezogen werden. Beim Auftakttreffen sprechen Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg (Beginn 11.00 Uhr). Außenminister Heiko Maas (SPD) und Verteidigungspolitiker von Grünen, FDP, SPD und Union haben abgesagt. Dabei wurde auf einen unpassenden Zeitpunkt kurz nach der Bundestagswahl verwiesen.

Der Auftakt der Bilanzierung war ursprünglich für Ende August geplant, er wurde aber wegen der militärischen Evakuierungsoperation in Kabul nach dem unerwartet schnellen Sieg der Taliban verschoben. Bei der Debatte sind nun auch Brigadegeneral Jens Arlt, Kommandeur der deutschen Kräfte bei der Luftbrücke aus Kabul, sowie Brigadegeneral Ansgar Meyer, letzter Kommandeur des letzten deutschen Einsatzkontingents in Afghanistan, beteiligt.

„Ein historisches Kapitel ist zu Ende gegangen. Der Einsatz in Afghanistan hat die Bundeswehr gefordert und geprägt, die Bundeswehr hat sich im Kampf bewährt“, erklärte Kramp-Karrenbauer mit Blick auf die Bilanzdebatte. „Angehörige der Bundeswehr sind an Leib und Seele verletzt worden, Menschen haben ihr Leben verloren, wir hatten Gefallene zu beklagen.“ Bei dem 20 Jahre dauernden Einsatz starben 59 Männer aus den Reihen der Bundeswehr.

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