Anspannung in der Saar-Wirtschaft Saarland bereitet sich auf harten Brexit vor

Saarbrücken · Wirtschaftsministerium rechnet mit erheblichen Auswirkungen.

 Das Saarland fürchtet den  Brexit (Symbolbild).

Das Saarland fürchtet den Brexit (Symbolbild).

Foto: dpa/Kirsty O'connor

Die saarländische Landesregierung hat Vorkehrungen für den Fall eines harten Brexits getroffen. „Ob es dazu kommt, egal in welcher Ausgestaltung, wird eine nicht unerhebliche Betroffenheit für die Saarwirtschaft auslösen“, sagte Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) am Dienstag (9. April). Um vor allem kleine und mittlere Unternehmen darauf vorzubereiten, habe das Wirtschaftsministerium ein Sonderprogramm aufgelegt. Neben einer individuellen Beratung sieht es auch Finanzhilfen und Unterstützung bei der Erschließung neuer Absatzmärkte vor.

Schon jetzt habe die Brexit-Diskussion negative Folgen beim Export gehabt, sagte Rehlinger. Der Wert saarländischer Exporte nach Großbritannien sank nach Angaben des Ministeriums 2018 um 13,6 Prozent auf nunmehr 1,96 Milliarden Euro. Der saarländische Export von Kraftfahrzeugen nach Großbritannien ging dabei von 1,2 Milliarden Euro auf 977 Millionen Euro zurück. Dies entspricht einem Rückgang um fast 18 Prozent.

„Das Königreich hat ein gehöriges Maß an Chaos angerichtet mit einem großen Maß an wirtschaftlichem Schaden für das Land und eine ganze Reihe von Handelspartnern“, bilanzierte Rehlinger. Ein harter Brexit wäre ein harter Schlag für den europäischen Wirtschaftsraum, der die Exportindustrie in Deutschland und besonders die saarländische Industrie treffen würde. „Es ist an uns, nicht in Schockstarre zu verfallen, sondern alles an Vorbereitungen zu treffen, was man heute tun kann“, sagte die Ministerin.

Um Unternehmen zu unterstützen, habe das Wirtschaftsministerium mehrere direkte Anlaufstellen eingerichtet und einen Brexit-Beauftragten benannt. Zudem seien Förderprogramme aufgestockt worden.

(dpa)
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