Minister spricht beim 9-Euro-Ticket von „Gratismentalität“ FDP-Chef Lindner zieht Kritik der Sozialverbände auf sich

Berlin · Nur noch gut zwei Wochen bleiben Bund und Ländern, um eine Anschlusslösung für das Ende August auslaufende 9-Euro-Ticket zu finden. Eine Fülle von Forderungen liegt auf dem Tisch – sie reichen vom jährlichen 365-Euro-Ticket über monatliche 49- oder 69-Euro-Tickets. Doch Finanzminister Christian Lindner (FDP) will dafür kein Geld lockermachen. Er plant statt dessen andere Entlastungen für die, die Steuern zahlen.

Bundesfinanzminister und FDP-Chef Christian Lindner hat in Umfragen zuletzt an Beliebtheit verloren.

Bundesfinanzminister und FDP-Chef Christian Lindner hat in Umfragen zuletzt an Beliebtheit verloren.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Während die Länder den Bund für 9-Euro-Anschlussticket verpflichten wollen, sieht Lindner (FDP) dafür keinen Finanzierungsspielraum im Bundeshaushalt. Für seine Kritik an einer vermeintlichen „Gratismentalität“ in der Bevölkerung bezieht Lindner derweil viel Prügel. Zugleich plant er an anderer Stelle steuerliche Entlastungen, zeigt sich offen für eine höhere Pendlerpauschale und verteidigt das steuerliche Dienstwagenprivileg. Die Mobilitätswende stockt, und die Ampel-Koalition verstrickt sich in einer Gerechtigkeitsdebatte.