Krawalle in Hamburg G 20: Schon über 2000 Verfahren

Hamburg · Nach den Krawallen im Juli in Hamburg könnte die Zahl sogar auf 3000 ansteigen.

Fast drei Monate nach den schweren G-20-Krawallen in Hamburg bearbeitet die Polizei-Sonderkommission „Schwarzer Block“ mehr als 2000 Ermittlungsverfahren. „Wir gehen davon aus, dass wir perspektivisch bei 3000 Ermittlungsverfahren landen werden“, sagte Hamburgs Polizeipräsident Ralf Martin Meyer gestern. Die Polizei und der Verfassungsschutz schätzten, dass in den drei Tagen vom 6. bis zum 8. Juli 5000 Täter aktiv waren.

Angesichts der Fülle des Bildmaterials stehe die Arbeit der Soko noch ganz am Anfang, sagte ihr Leiter Jan Hieber. Es läge eine zweistellige Terabyte-Zahl an Daten vor, darunter gut 25 000 Einzelvideos von Polizeibeamten. Aus Überwachungskameras in Bussen, Bahnen und Bahnhöfen sei eine dreistellige Zahl an Festplatten sichergestellt worden. Über das Online-Portal seien 7000 Hinweise eingegangen, die jetzt analysiert würden. Es komme auch Software zur Gesichtserkennung zum Einsatz. Die zahlreichen Geständnisse von Angeklagten in den bisherigen G-20-Prozessen sind für den Soko-Chef auch Folge des hohen Standards der Videoaufnahmen.

Es sei damit zu rechnen, dass zahlreiche weitere Täter identifiziert würden. „Ich glaube, dass noch viele Straftäter, die sich im Augenblick sicher wähnen (...), da noch eine Überraschung erleben werden“, sagte Hieber.

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