Franziska Giffey Die Reserve-Vorsitzende

Hätte sich die FU Berlin mit der Prüfung der Doktorarbeit von Franziska Giffey nicht so viel Zeit gelassen, stünde die SPD bei ihrem Auswahlverfahren für den Parteivorsitz wohl jetzt ganz anders da.

 Kopf Vetter

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Foto: SZ/Robby Lorenz

Wäre Giffey dafür ins Rennen gegangen, hätte es vielleicht nicht einmal mehr einer Stichwahl bedurft. Hätte, hätte,  Fahrradkette. Wurmen wird es viele Genossen trotzdem.

Das milde Urteil der Prüfer, wonach Giffeys Dissertation zwar ein bisschen Schummelei anhaftet, aber nicht so viel, als dass ihr der Doktor-Titel aberkannt werden müsste, hat die Sozialdemokraten freilich auch vor einer neuen Katastrophe bewahrt. Schließlich hatte Giffey bereits angekündigt, bei einem gegenteiligen Votum ihren Posten als Bundesfamilienministerin zu räumen. Immerhin das ist den Genossen erspart geblieben.

Umso mehr bleibt Giffey eine Hoffnungsträgerin der Sozialdemokratie. Der Zug für den Parteivorsitz ist tatsächlich erst einmal abgefahren. Dennoch ist es für die Genossen ganz gut, eine mögliche Reserve-Vorsitzende  in ihren Reihen zu wissen, die jetzt wieder unbelastet ist und mit ihrer sympathischen und kompetenten Art weit über die Partei hinausstrahlt.

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