Flüchtlingspolitik Evangelische Kirche steigt in die Seenotrettung ein

Berlin · Die Evangelische Kirche in Deutschland will selbst ein Schiff zur Seenotrettung von Flüchtlingen ins Mittelmeer schicken. Nach gründlicher Prüfung habe der Rat der EKD beschlossen, eine entsprechende Resolution des jüngsten Kirchentages umzusetzen, sagte der Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm am Donnerstag in Berlin.

„Es ist mehr als Symbolik, es geht um exemplarisches Handeln. Es werden ganz konkret Menschen gerettet“, betonte er.

Der Rat wisse, dass es auch in der Kirche Menschen gebe, die eine solche Aktion kritisch sehen. Die Entscheidung sei aber in den Gremien „in großer Einmütigkeit getroffen“ worden. Die Kirche trete gleichzeitig für eine politische Lösung des Umgangs mit geretteten Flüchtlingen ein. „Wir müssen einen Verteilmechanismus in Europa zustande kriegen, der verhindert, dass bei jedem einzelnen Schiff wieder von Neuem darum geschachert wird, ob Menschen an Land dürfen und wohin sie gehen dürfen.“

Das Rettungsschiff solle über einen Trägerverein „in einem breiten gesellschaftlichen Bündnis“ gekauft und betrieben werden. Die EKD werde auch bei der katholischen Kirche darum werben, sich zu engagieren. Die Deutsche Bischofskonferenz machte dazu am Donnerstag noch keine konkreten Zusagen.

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