Kein anderer Kandidat? Entsetzen nach Wahl von NPDler zum Ortsvorsteher

Altenstadt · Der Ortsbeirat einer hessischen Gemeinde hat einen Funktionär der rechtsextremen NPD einstimmig zum Ortsvorsteher gewählt. Alle sieben anwesenden Ortsbeiratsmitglieder von Altenstadt-Waldsiedlung, darunter Vertreter von CDU, SPD und FDP, wählten am Donnerstagabend den stellvertretenden NPD-Landesvorsitzenden Stefan Jagsch zum Vorsteher, wie die regionalen Verbände von CDU und SPD am Wochenende bestätigten.

Von hessischen Politikern, aber auch aus der Bundespolitik in Berlin kamen entsetzte Reaktionen. Zwei Abgeordnete von SPD und CDU waren bei der Abstimmung nicht anwesend. Nach einem Bericht der Zeitung Kreis-Anzeiger gab es keinen anderen Kandidaten. Der bisherige Ortsvorsteher war für die FDP angetreten und hatte bereits im Juni seinen Rücktritt angekündigt. Laut Hessischem Rundfunk (hr) war der 33 Jahre alte Jagsch mehrfach im Verfassungsschutzbericht des Landes Hessen erwähnt worden. Die Gemeinde Altenstadt in Mittelhessen hat etwa 12 000 Einwohner, der Ortsteil Waldsiedlung, dem Jagsch nun vorsteht, 2600. Bei der Kommunalwahl in Altenstadt 2016 hatte die NPD zehn Prozent geholt und lag damit vor der FDP (sieben Prozent).

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