Auto bleibt mal wieder unangetastet Automobil-Wahnsinn bleibt unangetastet

Das Problem bei der Entscheidung zur Zulassung von E-Scootern ist, dass sie in den Städten ausgerechnet dem besten Verkehrsträger den Platz streitig machen sollen, dem Fahrrad. Und das, obwohl es ohnehin an einer guten Infrastruktur für den Radverkehr mangelt.

E-Scooter machen ausgerechnet Fahrrad Konkurrenz
Foto: SZ/Roby Lorenz

Es ist kein Trost, dass verhindert wurde, die E-Treter auch noch den Fußgängern in die Hacken fahren zu lassen. Das Auto, von dem jedes mindestens zehn Quadratmeter Parkfläche und noch mehr im Verkehr beansprucht, bleibt wieder unangetastet.

Das kann bei wachsenden Städten nicht so weitergehen. Eine Umverteilung des Platzes ist inzwischen eine Frage der praktischen Vernunft geworden, jenseits aller ökologischen Begründungen. Die Nicht-Autofahrer machen in den Städten die Mehrheit der Verkehrsteilnehmer aus. Sie sollten es nicht länger hinnehmen, dass in der Regel eine einzige Person unter großer Umweltbelastung ein tonnenschweres Gefährt durch ihre Straßen steuert und dafür allen Raum beansprucht. Wenn der Beschluss zu den E-Scootern etwas Gutes hat, dann vielleicht, dass er die Mehrheit der Stadtbewohner mobilisiert, sich den automobilen Wahnsinn nicht länger gefallen zu lassen.

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