DIW schlägt Einführung einer Vermögenssteuer und höheren Spitzensteuersatz vor

Saarbrücken · Das DIW Berlin schlägt eine Wiedereinführung der Vermögenssteuer und einen höheren Spitzensteuersatz vor, um die Kluft zwischen Arm und Reich wieder zu verringern.

Saarbrücken. Um die Kluft zwischen Arm und Reich in Deutschland wieder zu mildern, hat der Vorstandsvorsitzende des DIW Berlin, Gert G. Wagner, die Wiedereinführung der Vermögenssteuer, die Anhebung der Einkommenssteuern im oberen Bereich sowie eine Reform der Erbschafts- und Schenkungssteuer vorgeschlagen. Wagner sagte der "Saarbrücker Zeitung" (Freitag), in den letzten zehn Jahren seien die verfügbaren Einkommen des ärmsten Zehntels der Bevölkerung real um gut zehn Prozent zurückgegangen, während das reichste Zehntel reale Einkommenszuwächse von fast 20 Prozent erzielen konnte. Dies seien Folgen der rot-grünen Steuerreformen sowie der geringen Lohnsteigerungen in Deutschland.

Wagner warnte zugleich davor, die ärmeren Bevölkerungsschichten im Zuge der Energiewende zu überfordern. Zwar steige durch den Atomausstieg der Strompreis nur minimal, aber in der Gesamtheit der Maßnahmen könne die Energiewende zu einer Belastung für Geringverdiener werden. Die Folge werde eine Verweigerungshaltung sein. "Jede Regierung, die wirklich eine Energiewende will, ist klug beraten, hier von Anfang an gegenzusteuern", sagte Wagner und schlug unter anderem gezielte Subventionen für diesen Bevölkerungskreis vor.

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