Landtagswahl Niedersachsen Die Union gibt sich zaghaft – AfD sieht keinen Rückschlag

Berlin · Von Hagen Strauß

 CDU-Generalsekretär Peter Tauber musste eine Niederlage einstecken.

CDU-Generalsekretär Peter Tauber musste eine Niederlage einstecken.

Foto: ZB/Britta Pedersen

Viele der Parteigänger haben es ja schon geahnt, dass der Abend kein Erfolgserlebnis bringen würde. Im Konrad-Adenauer-Haus werden also die ersten Zahlen, die um 18 Uhr über die Bildschirme flimmern, mit großer Stille verfolgt. Die Union gibt sich nach der Niedersachsenwahl artig, fast zaghaft.

Daniel Günther Ministerpräsident, schleswig-holsteinischer, betont, dass landespezifische Themen ausschlaggebend gewesen seien. „Es ist ja keine krachende Niederlage für die CDU“, ergänzt er. Wobei zur Wahrheit gehört, dass es das schlechteste Ergebnis überhaupt für die Konservativen in Niedersachsen ist. Von einer Kurswechseldebatte in der Union halte er nichts, so Günther. „Ich glaube, dass hat keine Auswirkungen auf das, was jetzt kommt“, erklärt er mit Blick auf die anstehenden Jamaika-Sondierungen im Bund.

Doch manch einer meint, dass es nun für Kanzlerin Angela Merkel nicht einfacher wird. „Die Spielräume könnten enger werden“, sagt einer in der Parteizentrale. Und vielleicht werden demnächst jene lauter, die der Parteichefin nachtragen, dass sie nach den herben Unions-Verlusten bei der Bundestagswahl keine eigenen Fehler sehen wollte. Damit das aber möglichst nicht passiert, verweist CDU-Generalsekretär Peter Tauber flugs auf die Erfolgsbilanz des Jahres, die „im Januar keiner für möglich gehalten hätte“: Drei Siege bei den vorherigen Landtagswahlen und den Regierungsauftrag im Bund bekommen, man könne zufrieden sein.

Klar hinter ihren Erwartungen ist auch die AfD geblieben. Nur knapp sechs Prozent, von einem Rückschlag will man aber nicht sprechen. Schließlich ist man in das 14. Landesparlament eingezogen. Parteichef Jörg Meuthen sagt: „Wir haben hier sehr schwierige Bedingungen für alle kleineren Parteien gehabt durch diesen stark auf die beiden Parteien CDU und SPD fokussierten Zweikampf.“ Bei der Bundestagswahl holte die AfD noch 12,6 Prozent.

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