DGB-Chef Sommer lobt Merkel – Gewerkschaften „nicht Arm einer Partei“

Saarbrücken · Der scheidende DGB-Chef Michael Sommer hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ausdrücklich gelobt. "Sie ist in der Lage, dieses Land stabil zu führen", sagte Sommer der "Saarbrücker Zeitung" (Samstag-Ausgabe).



"Diejenigen, die früher immer gemeckert haben, dass ich mich gut mit Merkel verstehe, sind heute mit ihr in einer gemeinsamen Regierung. So ist das Leben", meinte der Gewerkschafter. Europapolitisch liege Merkel allerdings falsch mit ihrem Sparkurs. Zugleich sei sie aber die "Inkarnation des Pragmatismus", was für ihn kein Schimpfwort sei, sondern "eine Notwendigkeit zur Gestaltung von Politik", erklärte Sommer.

Nach seiner Einschätzung hat sich in letzter Zeit auch das Verhältnis der Gewerkschaften zur SPD wieder verbessert. "Als bekennendes SPD-Mitglied bin ich jedenfalls versöhnter als vorher", sagte Sommer. " Aus der tiefen Enttäuschung über die Agenda und dem damit verbundenen Seelenverlust der SPD haben wir aber auch gelernt, dass die Gewerkschaften parteipolitisch unabhängig sein müssen", erklärte der DGB-Chef. "Wir sind nicht der verlängerte Arm einer Partei. Wir müssen mit allen demokratischen Kräften zusammenarbeiten."

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