Deutschland will 1553 Menschen aus Griechenland holen Saarland sieht kein Problem bei Aufnahme von Flüchtlingen

Berlin/Athen/Saarbrücken · Nach dem Kompromiss in Berlin über die Aufnahme weiterer Flüchtlinge, will das Saarland seinen Beitrag leisten.

 Flüchtlinge in Moria.

Flüchtlinge in Moria.

Foto: dpa/Petros Giannakouris

Deutschland will nach der Brandkatastrophe von Moria mehr Hilfe leisten und zusätzlich 1553 Flüchtlinge von fünf griechischen Inseln aufnehmen. Darauf haben sich Union und SPD am Dienstag verständigt, wie Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) mitteilte. Auch das Saarland will seinen Beitrag leisten, betonte Regierungssprecher Alexander Zeyer am Abend. „Durch die Erfahrungen der letzten Jahre ist dies ohne großen weiteren organisatorischen Aufwand möglich.“ Wie viele von den 1553 Flüchtlingen das Land übernehme, sei allerdings noch unklar, sagte Zeyer. „Eine genaue Verteilung wurde zwischen Land und Bund bisher nicht festgelegt.“ Insgesamt sind es 408 Familien mit Kindern, die Deutschland aufnehmen will und die die in Griechenland bereits als schutzbedürftig anerkannt wurden.

Dies soll der zweite Schritt sein, nachdem Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) bereits am Freitag mitgeteilt hatte, Deutschland werde von insgesamt 400 unbegleiteten Minderjährigen bis zu 150 Jugendliche aufnehmen. Die 400 Minderjährigen sollen auf europäische Länder verteilt werden.

In einem dritten Schritt sollen laut Bundesregierung gegebenenfalls weitere Menschen aufgenommen werden, wenn es dazu Vereinbarungen mit weiteren europäischen Staaten geben sollte. Die SPD hatte die Aufnahme eines maßgeblichen Anteils an Betroffenen gefordert. „Das ist glaube ich ein Paket, das man vertreten kann. Aber es soll nicht die Illusion wecken, damit seien die Probleme behoben“, sagte Bundekanzlerin Angela Merkel (CDU) nach Angaben von Teilnehmern in der Sitzung der Unionsfraktion im Bundestag. Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken sagte zudem mit der Union sei klar vereinbart, dass Deutschland innerhalb eines möglichen europäischen Kontingents einen angemessenen Beitrag leisten werde. „Der wird sich mit Sicherheit in einer ähnlichen Größenordnung bewegen, wie wir jetzt auch handeln“, sagte Esken am Dienstag.

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