Neuer Bericht Der nächste Schritt auf dem Weg zum Endlager

Berlin · Es war zuletzt ruhig um das Thema Atommüll. Das ändert sich diesen Montag mit dem neuen Zwischenbericht zu möglichen Enlager-Standorten. Darum geht es:

Der nächste Schritt auf dem Weg zum Endlager
Foto: dpa/Sina Schuldt

Warum wird ein Endlager gesucht?

Spätestens Ende 2022 geht in Deutschland der letzte Atomreaktor vom Netz. Was übrig bleibt, sind unter anderem hochgefährliche Abfälle, die noch Hunderttausende Jahre strahlen – und zwar etwa 1900 Behälter oder 27 000 Kubikmeter. Wo dieser Müll hin soll, ist offen. Es braucht ein Endlager, und es soll in Deutschland unterirdisch entstehen, 500 Jahre lang soll der Atommüll wieder geborgen werden können, falls das notwendig oder sinnvoll ist.

Wie soll die Suche ablaufen?

2031 soll der Standort gefunden sein und 2050 das Endlager in Betrieb gehen. Ausgehend von einer „weißen Landkarte“, auf der erst mal jeder Ort grundsätzlich infrage kommt, wird nach und nach eingegrenzt. Es gibt Ausschlusskriterien, notwendige Bedingungen und Abwägungskriterien. Am Ende soll der Bundestag die endgültige Entscheidung treffen. Teilgebiete festzulegen, ist der erste Schritt. Aus diesen werden Standort­regionen ausgewählt. Sie werden übertägig erkundet, einige davon dann untertägig in Bergwerken.

Welche Regionen kommen infrage?

300 Meter Gestein sollen es sein zwischen Erdoberfläche und Endlager. Gibt es da Bergwerke, Erdbeben-Risiken, vulkanische Aktivitäten, junges Grundwasser? Dann ist der Standort ungeeignet. Aber auch die Besiedlung und andere Kriterien an der Oberfläche spielen eine Rolle.

Können Bürger diesmal mitreden?

Ja. Um den tiefen gesellschaftlichen Konflikt im Streit um Gorleben zu befrieden, wurde die Endlager-Suche neu gestartet, das Gesetz dazu gibt es seit 2013. Diesmal soll es streng wissenschaftlich und transparent zugehen. Es wurde ein Nationales Begleitgremium eingesetzt, das den Behörden auf die Finger schaut. Wissenschaftler, Vertreter von Kommunen und Organisationen sowie Bürger erörtern den Zwischenbericht und geben Stellungnahmen ab.

Was ist mit den Zwischenlagern?

Die Genehmigungen für die Zwischenlager wie in Gorleben und Ahaus laufen ab der zweiten Hälfte der 2030er-Jahre aus. Das wird wegen des Neustarts der Endlager-Suche nicht ausreichen. Über Verlängerungen wird schon beraten.

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