Juristischer Streit droht Datenklau: AfD erwägt Klage gegen Ex-Vorsitzende Petry

Berlin · Der ehemaligen AfD-Vorsitzenden Frauke Petry droht juristischer Streit mit ihrer früheren Partei: Der AfD-Bundesvorstand wirft Petry vor, sich an der Datenbank mit den Anschriften und Telefonnummern von knapp 30 000 AfD-Mitgliedern bedient zu haben. Einen entsprechenden Bericht des Magazins „stern“ bestätigte Parteisprecher Christian Lüth am Freitag. In dem Bericht heißt es, der AfD-Vorstand habe beschlossen, Petry deswegen zu verklagen.

Der AfD-Bundesvorstand hat einen Bericht des Magazins „stern“ zurückgewiesen, wonach er eine Klage gegen die ehemalige Parteivorsitzende Frauke Petry wegen Datenklaus beschlossen habe. Eine solche Entscheidung gebe es nicht, erklärte AfD-Sprecher Christian Lüth am Freitagabend. Richtig sei allerdings, dass Petry im September „umfängliche Datenmengen aus dem Parteimanager heruntergeladen“ habe. Der Bundesvorstand habe sich mit dem Thema befasst und erwäge nun rechtliche Schritte. Die Vorwürfe müssten noch weiter geprüft werden.

Die Mitgliederdaten könnten für Petry von hohem Wert sein, wenn sie eine Konkurrenzpartei zur AfD aufbauen will. Die Ex-Vorsitzende war kurz nach der Bundestagswahl aus der Partei ausgetreten. Nach ihrem Rückzug entscheidet die AfD an diesem Wochenende, ob ein Delegiertenparteitag im Dezember die neue Parteispitze wählen wird.

Auch ihr Ehemann Marcus Pretzell, der AfD-Fraktionschef in Nordrhein-Westfalen war, kehrte der Partei den Rücken. Zu seinem Nachfolger hat die Fraktion am Freitag in Düsseldorf den 53-jährige Unternehmer Markus Wagner gewählt. Eine Kursänderung der Fraktion sei mit seiner Wahl nicht verbunden, betonte er. Anders als Pretzell äußerte Wagner aber keine Vorbehalte gegen den immer wieder mit rechtspopulistischen Sprüchen provozierenden AfD-Bundestagsfraktionschef Alexander Gauland.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort