Bundeskanzler im Sommerinterview „Das nächste Jahr wird die größte Herausforderung“

Analyse | Berlin · Die bisherige Amtszeit von Bundeskanzler Olaf Scholz ist von einem Krieg in Europa und vielfachen Krisen geprägt. Er macht keinen Hehl daraus, dass die Probleme nicht ausgestanden sind. Doch im Sommerinterview will Scholz den Eindruck vermitteln, alles und jeden im Blick zu haben. Jegliche Kritik lässt er abprallen.

 Ob bei Entlastungen, Energiekrise oder Corona - Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verteidigt beim ARD-Sommerinterview seinen politischen Kurs.

Ob bei Entlastungen, Energiekrise oder Corona - Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verteidigt beim ARD-Sommerinterview seinen politischen Kurs.

Foto: dpa/Christoph Soeder

Olaf Scholz (SPD) muss sich mit seiner Jugend auseinandersetzen. Lange Locken, schlichter grauer Pulli, Mikrofon in der Hand, dazu ein aufmüpfiger Blick – es ist ein Bild aus seiner Zeit als Juso-Chef und glühender Marxist, das Moderatorin Tina Hassel dem Bundeskanzler zu Beginn des ARD-Sommerinterviews am Sonntag zeigt. Würde der junge Olaf Scholz den Olaf Scholz von heute noch erkennen?, will Hassel wissen. „Ich hoffe, dass man noch erkennt, dass das der Gleiche ist“, sagt Scholz und zielt zuerst auf Äußerlichkeiten ab. Schwarzer Anzug, schwarze Krawatte, weißes Hemd, der Kopf ist kahler geworden. Doch es geht weniger um Kleidung als mehr um Scholz‘ Engagement für Gerechtigkeit. Das sei gleich geblieben, sagt der Kanzler, auch wenn seine Ansichten sich geändert hätten.