Corona-Krise Lokalzeitungen fordern staatliche Hilfe in Corona-Krise

Berlin · Angesichts der Corona-Krise fordern deutsche Lokalzeitungen, geplante Fördermittel für die Zustellung vorzuziehen. „Durch die wirtschaftliche Schieflage der lokalen und regionalen Verlage droht im Lokalen die redaktionelle Berichterstattung wegzubrechen“, berichtete der Verband Deutscher Lokalzeitungen (VDL) am Dienstag in Berlin.

Corona-Krise: Zeitungen fordern Hilfe vom Staat
Foto: Lino Mirgeler/dpa/Lino Mirgeler

Der VDL fordere die Bundesregierung auf, die „ohnehin bereits im Bundeshaushalt eingestellten Mittel zur Vertriebsförderung - ohne Wenn und Aber - nun unverzüglich zur Auszahlung an die Zeitungsverlage freizugeben“. Dies müsse als unbürokratische Sofortmaßnahme erfolgen, sagte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er sprach von „zum Teil existenzbedrohenden Anzeigen- und Beilagenrückgängen im Lokalen“ und einer „flächendeckenden Absage von Events lokaler Medienhäuser“.

Im November hatte der Bundestag mit den Stimmen der großen Koalition aus Union und SPD beschlossen, dass der Staat in die Förderung der Zeitungszustellung in Deutschland einsteigt. Im Haushalt 2020 sind 40 Millionen Euro für Abonnementzeitungen und Anzeigenblätter vorgesehen. Die Ausgaben sind allerdings gesperrt, bis ein Gesamtkonzept zur Förderung vorliegt. Hintergrund der Hilfen sind auch rückläufige Auflagenzahlen und gestiegene Kosten bei der Zustellung. Das Ganze soll eine Hilfe bei der Transformation hin zu digitalen Unternehmen sein und die lokale Vielfalt der Medien sicherstellen.

(dpa)