Vorläufige Ergebnisse der Antikörper-Studie Corona-Dunkelziffer im Saarland drei Mal so hoch wie die offizielle Zahl der Infektionen

Saarbrücken · In einer Sitzung des Sozialausschuss im Landtag sind erste Ergebnisse der saarländischen Antikörper-Studie bekannt geworden.

Corona-Dunkelziffer im Saarland drei Mal so hoch wie die offizielle Zahl der Infektionen
Foto: dpa/Matthias Balk

Die CDU- und die SPD-Fraktion berichteten nach der Anhörung von Studienleiterin Prof. Sigrun Smola, die bisherige Auswertung von 1650 Fragebögen und 1589 Bluttests zeige, dass 1,1 bis 1,6 Prozent der Bevölkerung Antikörper entwickelt, die Infektion also bereits hinter sich haben.

Damit liege das Saarland im bundesweiten Durchschnitt, den das Robert-Koch-Institut ermittelt hat. Die SPD-Fraktion zitierte Smola mit der Einschätzung, dass die Dunkelziffer an infizierten Personen ungefähr drei Mal so hoch sei wie die offizielle Anzahl an nachgewiesenen Corona-Fällen. Vorläufige Erkenntnisse aus der Zwischenbilanz ließen allerdings erahnen, dass nicht alle Infizierten Antikörper gebildet hätten, berichtete die CDU-Fraktion.

Die repräsentative Studie soll zeigen, wie stark das Coronavirus in der Bevölkerung tatsächlich verbreitet und wie hoch die Dunkelziffer ist. Sie wird von Prof. Smola, Direktorin des Instituts für Virologie an der Uniklinik in Homburg, geleitet.

„Es gibt leider nur eine Exit-Strategie und das ist der Impfstoff!“, sagte SPD-Gesundheitspolitiker Magnus Jung. „Eine Herdenimmunität in der Bevölkerung wird es auf absehbare Zeit nicht geben.“ Jung und sein CDU-Kollege Alwin Theobald appellierten an die Saarländer, die Hygiene-Regelungen einzuhalten. „Die Menschen, die selbst keine Symptome aufweisen und dadurch keine Quarantänemaßnahmen zum Schutz ihrer Mitmenschen einleiten können, sind trotzdem ansteckend“, so Theobald. Das übertragene Virus könne bei anderen Menschen dann zu einem weitaus schwereren Verlauf der Erkrankung führen.

> ausführlicher Bericht folgt.

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