Bundesrat einigt sich Landwirte müssen künftig sparsamer düngen

Berlin · Zum Schutz des Grundwassers müssen Bauern in Deutschland künftig ihre Felder weniger düngen. Nach mühsamen Verhandlungen stimmte der Bundesrat am Freitag Plänen der Bundesregierung zu – damit entgeht Deutschland wohl vorerst einem weiteren EU-Verfahren und Strafzahlungen.

Weil an vielen Orten das Grundwasser zu stark mit Nitrat belastet ist, macht die EU seit Jahren Druck. Für die Umsetzung wichtiger Teile der Verordnung bekommen Bauern und Länder wegen der Corona-Krise nun mehr Zeit als zunächst geplant.

Unter anderem wird die Zeit beschränkt, in der überhaupt gedüngt werden darf, und ein größerer Abstand zu Gewässern vorgeschrieben. Für manche Flächen werden Obergrenzen festgelegt, in besonders belasteten Gebieten sollen Betriebe auf ihren Flächen insgesamt 20 Prozent weniger düngen.

Das Ja der Länder stand bis zuletzt auf der Kippe. Der Vorsitzende der Agrarministerkonferenz, Saar-Landwirtschaftsminister Reinhold Jost (SPD), zeigte sich deshalb erleichtert über die Zustimmung: „Es ist uns gelungen, Gewässerschutz und Landwirtschaft wieder in Übereinstimmung zu bringen und nicht gegeneinander auszuspielen.“

Der Bauernverband hält die neuen Regeln für falsch: Sie würden „Qualität und Erntemenge negativ beeinflussen und letztendlich die gesamte Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung schwächen“, kritisierte Bauernpräsident Joachim Rukwied. Umweltverbände begrüßten dagegen den Beschluss.

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