Beschäftigungsrekord bei Frauen – Linke kritisiert prekäre Jobs

Saarbrücken · Noch nie sind so viele Frauen in Deutschland einer bezahlten Arbeit nachgegangen wie heute.

Saarbrücken. Wie die "Saarbrücker Zeitung" unter Berufung auf Angaben der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag berichtet, arbeiten bundesweit inzwischen sieben von zehn Frauen. Die Quote beträgt 71,6 Prozent (Männer: 82,2 Prozent). Vor 20 Jahren lag die Frauenerwerbsquote noch bei knapp 61 Prozent. Seit der Wiedervereinigung ist die Zahl der weiblichen Beschäftigten um 2,6 Millionen auf 18,1 Millionen gestiegen.

Der hohe Beschäftigungsgrad bei Frauen ist allerdings auch auf das starke Anwachsen atypischer Beschäftigungsverhältnisse wie etwa Leiharbeit zurückzuführen. 2010 gab es im Jahresschnitt insgesamt fast 776.000 Leiharbeiter. Knapp drei Viertel von ihnen waren Frauen. Fünf Jahre zuvor war dieses Verhältnis noch genau umgekehrt: Damals waren drei Viertel der Leiharbeiter männlich.

"Das Frauen-Jobwunder, das uns Statistiken erzählen, gibt es nicht", meinte die frauenpolitische Sprecherin der Linken, Yvonne Ploetz. So sei es wenig verwunderlich, dass die Armutsrisikoquote von Frauen langsam aber stetig steige. Die Arbeitsmarktexpertin der Linken, Sabine Zimmermann, erklärte: "So begrüßenswert der Anstieg der Frauenerwerbstätigkeit ist, so wenig dürfen wir hinnehmen, dass Frauen Arbeitnehmer zweiter Klasse sind".

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