BDL-Chef Siegloch sieht Probleme für die Airlines und appelliert an die Bundesregierung

Berlin · Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft sieht viele Probleme für die Airlines und fordert die Regierung zum Handeln auf. Er fordert auch Konsequenzen aus dem Abschuss von MH17.

Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), Klaus-Peter Siegloch, hat die Große Koalition angesichts der vielen Probleme seiner Branche zum Handeln aufgefordert. Im Koalitionsvertrag stehe, dass man die Wettbewerbsfähigkeit der Luftfahrt in Deutschland ausbauen und alle Belastungen auf ihre Auswirkungen überprüfen wolle, sagte Siegloch der "Saarbrücker Zeitung" (Sonnabendausgabe). "Diesen Worten müssen jetzt auch Taten folgen." Die Luftverkehrssteuer sei mit rund eine Milliarde Euro im Jahr eine Belastung, die sich besonders negativ auswirke. "Ich gehe davon aus, dass wir in dieser Legislaturperiode hier noch zu einer Veränderung kommen." Die deutschen Unternehmen stünden in einer scharfen internationalen Konkurrenz mit Markteilnehmern, die teilweise mit massiver staatlicher Unterstützung arbeiteten. "Gleichzeitig legt uns die heimische Politik Zügel an". Als weitere Probleme nannte Siegloch die Einbeziehung des europäischen Luftverkehrs in den Emissionshandel und die in Deutschland besonders rigiden Nachtflugverbote. "Das alles addiert sich zu einem großen Problem". Die internationalen Krisen wirken sich laut Siegloch ebenfalls negativ aus. So sei die Zahl der Buchungen nach Moskau und Sankt Petersburg stark zurückgegangen. Das gleiche gelte für Reisen nach Israel und in den Nahen Osten, inklusive Ägypten. Als Konsequenz aus dem Abschuss von MH17 forderte Siegloch, dass den Airlines alle Sicherheitserkenntnisse zur Verfügung gestellt werden müssten, die es gebe. "Das ist bisher nicht der Fall." Das Luftfahrtbundesamt könne deutschen Airlines zwar das Überfliegen bestimmter Gebiete untersagen, brauchte aber dafür ebenfalls alle Erkenntnisse.

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