50.000 Pflegekräfte fehlen

Saabrücken/Berlin · Der Präsident des Deutschen Pflegerates, Andreas Westerfellhaus, hat der Bundesregierung Untätigkeit bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels im Pflegebereich vorgeworfen. „Wenn Verteidigungsministerin von der Leyen ein Gesetz zur Steigerung der Attraktivität der Bundeswehr auf den Weg bringt, dann geht das. Aber für den Pflegebereich, in dem es um die Versorgung alter Menschen geht, scheitert das am politischen Klein-Klein“, sagte Westerfellhaus der „Saarbrücker Zeitung“. Das sei eine „Schande“.

Allein in den Krankenhäusern fehlten mindestens 50.000 Pflegekräfte, nur um den Personalbestand des Jahres 2007 wieder zu erreichen, erklärte der Verbandschef.

So sei etwa das von der Bundesregierung versprochene Pflegeberufsgesetz überfällig. Unter den Patienten in den Kliniken gebe es immer mehr Demenz-Kranke. In den Pflegeheimen seien immer mehr intensiv Pflegebedürftige. "Dem wird die Pflegeausbildung nicht gerecht", kritisierte Westerfellhaus. Ihm sei schleierhaft, warum die Regierung hier nicht handele.

Für die Altenpflegausbildung sei neben dem Gesundheitsministerium auch das Familienministerium verantwortlich. "Beide Ministerien schieben sich hier gegenseitig den Schwarzen Peter zu oder zeigen auf die 16 Bundesländer, die bei der Finanzierung ein Wort mitzureden haben". So könne das nicht weiter gehen, meinte Westerfellhaus.

Der Pflegerat ist Veranstalter des Pflegetages, der am heutigen Freitag in Berlin beginnt. Auf dem dreitägigen Kongress beraten Spitzenvertreter von Pflege, Wirtschaft und Politik über die Situation und Herausforderungen der Branche.

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