Immer weniger Einbürgerungen im Saarland

Saarbrücken. Ausländer entscheiden sich wieder häufiger für einen deutschen Pass - die Zahl der Einbürgerungen in Deutschland liegt im Vergleich zu früher aber weiter auf niedrigem Niveau; im Saarland sogar auf dem niedrigsten Stand seit vielen Jahren. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamts hervor

Saarbrücken. Ausländer entscheiden sich wieder häufiger für einen deutschen Pass - die Zahl der Einbürgerungen in Deutschland liegt im Vergleich zu früher aber weiter auf niedrigem Niveau; im Saarland sogar auf dem niedrigsten Stand seit vielen Jahren. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamts hervor. Demnach wurden im Vorjahr knapp 106 900 Ausländer eingebürgert - 5300 mehr als im Jahr davor und 10 800 mehr als 2009. Damit setzte sich der leicht ansteigende Trend fort. Zuvor war seit der Einführung des neuen Staatsangehörigkeitsrechts im Jahr 2000 die Zahl der Einbürgerungen von 186 700 bis auf 94 500 im Jahr 2008 zurückgegangen.Eingebürgerte Ausländer waren 2011 im Schnitt 30 Jahre alt und lebten seit 16 Jahren in Deutschland. Am häufigsten bekamen Menschen aus der Türkei einen deutschen Pass. 26 Prozent aller Einbürgerungen entfielen auf diese Gruppe. Viele eingebürgerte Ausländer stammten auch aus Serbien und Montenegro, dem Irak, Polen, der Ukraine und Marokko.

Im Saarland wurden im Vorjahr 1050 Menschen eingebürgert. Das war der niedrigste Wert der vergangenen acht Jahre. Um die Einbürgerungsquote wieder zu erhöhen, hat zum Beispiel die Landeshauptstadt Saarbrücken Mitte des Jahres die Kampagne "Wir wollen mehr!" gestartet. Für die Stadt sind Einbürgerungen "Ausdruck gelingender Integration".

Voraussetzungen für eine Einbürgerung sind unter anderem ein unbefristetes Aufenthaltsrecht, die eigenständige Sicherung des Lebensunterhalts, ausreichende Deutschkenntnisse sowie ein bestandener Einbürgerungstest, bei dem Wissen über die Rechts- und Gesellschaftsordnung in Deutschland abgefragt wird: Etwa, ob Waffenbesitz, Faustrecht, Meinungsfreiheit oder Selbstjustiz zu den Grundrechten gehört. Der Test stellt kein Problem dar. Seit Jahren bestehen über 98 Prozent der Teilnehmer. dpa/red

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