Brexit-Drama Wichtige Fragen unbeantwortet

Am Ende zeigten sich nicht nur die Briten, sondern auch die Europäer froh, dass es eine Entscheidung im britischen Unterhaus zum Brexit gab und gibt, mit der beide Seiten nun weiterarbeiten können.

 Detlef Drewes

Detlef Drewes

Foto: Lorenz

Doch genau genommen wurde nichts geregelt, was die künftigen Beziehungen betrifft. Denn alle guten und schlechten Argumente kommen spätestens ab Anfang Februar wieder auf dem Tisch, wenn London und Brüssel einen Handelsvertrag diskutieren. Dass Premierminister Boris Johnson schon jetzt und ohne Not eine Verlängerung der Verhandlungsfrist per Gesetz ausschloss, hat die EU überrascht. Weil ein rundes und tragfähiges Wirtschaftsabkommen in der Regel sehr viel mehr Zeit braucht. Doch in Brüssel gehen viele davon aus, dass der Premier damit nur einen weiteren Anlauf nahm, um die EU unter Druck zu setzen, die um jeden Preis einen Brexit ohne Deal vermeiden möchte. Langatmige Diskussionen über Details sind damit unmöglich, ein paar allgemeine Vereinbarungen erscheinen denkbar – mehr nicht. Aber vermutlich will Johnson genau das: einen Vertrag voller Unverbindlichkeiten.

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