Herr Schnur, wie sieht die aktuelle Sicherheitslage im Saarland aus?

Schnur: Wir haben nach wie vor eine sehr hohe abstrakte Gefährdung. Daran hat sich seit gestern nichts geändert. Wie wissen seit langem, dass Deutschland im Zielspektrum von islamistischen Terroristen ist und dass die Möglichkeit eines Anschlags besteht.

Wie viele Gefährder gibt es derzeit im Saarland?

Schnur: Dazu will ich nichts sagen. Nur so viel: Ich kenne sie alle. Und wir beobachten sie.

Nähere Angaben wollen Sie nicht machen, zum Beispiel zur Anzahl oder über die Hintergründe der Personen?

Schnur: Nein, das geht natürlich nicht.

Welche Gegenmaßnahmen ergreift die Polizei ?

Schnur: Wir tun schon sehr viel. Aktuell haben wir eine sehr hohe abstrakte Gefährdungslage im Saarland wie in ganz Deutschland. Sollte daraus eine konkrete Gefährdungslage werden, werden wir auch konkret handeln. Wir sind vernetzt mit den Behörden in Deutschland und tauschen uns aus. Sollte aufgrund von Ermittlungen Handlungsbedarf bestehen, werden wir aktiv. Auch Informationen von Nachrichtendiensten werden natürlich ausgewertet.

Stehen Sie auch mit französischen Behörden in Kontakt?

Schnur: Ja, das läuft über das Bundeskriminalamt . Dort gibt es Kontaktbeamte, die mit den französischen Kollegen reden.

Gibt es Maßnahmen für Ereignisse wie Weihnachtsmärkte?

Schnur: Solange es bei einer abstrakten Gefährdungslage bleibt, bleiben wir wachsam und werden gegebenenfalls aktiv.

Zum Thema:

HintergrundDie Bundespolizei im Saarland hat nach den Terroranschlägen von Paris die Grenzkontrollen verschärft. So wird zum Beispiel am Grenzübergang Goldene Bremm dauerhaft mit französischen Beamen kontrolliert, ebenso die Metzer Landstraße, wie ein Sprecher mitteilte. Zudem kontrolliere man punktuell je nach Ermittlungslage an anderen Orten. Dazu würden die TGV und ICE zwischen Frankreich und Deutschland kontrolliert. jöw