Hilfsorganisationen sollen eine Milliarde mehr von EU erhalten

Brüssel · Die Europäische Union will ihre Finanzhilfen für die Versorgung von Flüchtlingen in Krisengebieten deutlich aufstocken. Auf diese Weise lasse sich die Situation zumindest entschärfen, sagte EU-Ratspräsident Donald Tusk gestern während eines Sondergipfels.

Die Staats- und Regierungschefs der 28 Staaten einigten sich darauf, eine Milliarde Euro für das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR, das Welternährungsprogramm und andere Einrichtungen zur Verfügung zu stellen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU ) zeigte sich beim Gipfel selbstkritisch: "Hier haben wir alle miteinander, und ich schließe mich da auch ein, nicht gesehen, dass die internationalen Programme nicht ausreichend finanziert sind, dass Menschen hungern in den Flüchtlingslagern." Die Kanzlerin pochte auf eine faire Verteilung von Flüchtlingen in Europa. Es wäre "ganz falsch", wenn Europa sagen würde, dass es mit den Aufgaben nicht fertig würde. "Deshalb sage ich immer wieder, wir schaffen das." Der französische Staatspräsident Francois Hollande attackierte die Gegner einer fairen Verteilung der Flüchtlinge mit den Worten: "Wer europäische Werte nicht teilt, sollte sich fragen, ob er noch in der EU bleiben will."

Ungarns Premier Viktor Orbán verfolgte jedoch weiter seine harte Linie, er möchte seine Marine im Mittelmeer patrouillieren lassen und die Grenze zu Kroatien mit einem weiteren Grenzzaun dichtmachen.

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