Hilfsbündnis räumt nach erfundenem Flüchtlingstod Fehler ein

Berlin · Das Berliner Bündnis "Moabit hilft" hat nach der von einem Helfer erfundenen Nachricht über den Tod eines Flüchtlings schwere Fehler eingeräumt. "Wir haben da auf Deutsch gesagt echt Mist gebaut", sagte eine Sprecherin gestern.

Die Geschichte sei aber "nicht ganz so unwahrscheinlich", betonte sie. "Das kann sich jeder Helfer, jeder Politiker und jeder Pressevertreter hier mittlerweile vorstellen."

Das Bündnis hatte am Vortag Angaben des Mannes bestätigt, wonach ein Asylbewerber gestorben sei, der zuvor lange vor dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) im Berliner Stadtteil Moabit gewartet habe. Stunden später gestand der Helfer der Polizei , dies nur erfunden zu haben. Eine Straftat beging er mit seiner Lüge nach Polizei-Angaben wohl nicht. Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU ) verurteilte das Verhalten des Mannes als "eine der miesesten und perfidesten Aktionen, die ich jemals erlebt habe". Die Behörden hätten stundenlang mit hohem Aufwand nach einem erfundenen "Lageso-Toten" gesucht. Henkel kritisierte auch "Moabit hilft" scharf. Wer solche Gerüchte streue und ungeprüft weiterverbreite, "legt es bewusst darauf an, die Stimmung in unserer Stadt zu vergiften".

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