Hausarztverträge sollen Qualität steigern
Berlin. Gesetzlich Krankenversicherte könnten vom kommenden Jahr an bundesweit Vergünstigungen bekommen, wenn sie bei Beschwerden immer zuerst zum Hausarzt gehen. Dazu sollen alle Krankenkassen nach Gesetzesplänen der Koalition bis zum 30. Juni 2009 Verträge mit Hausarztverbänden schließen müssen
Berlin. Gesetzlich Krankenversicherte könnten vom kommenden Jahr an bundesweit Vergünstigungen bekommen, wenn sie bei Beschwerden immer zuerst zum Hausarzt gehen. Dazu sollen alle Krankenkassen nach Gesetzesplänen der Koalition bis zum 30. Juni 2009 Verträge mit Hausarztverbänden schließen müssen. Entsprechende Informationen der "Süddeutschen Zeitung" bestätigten Fraktionskreise gestern in Berlin. Das einstige Monopol der Kassenärztlichen Vereinigungen für Verträge der niedergelassenen Ärzte wäre damit endgültig gebrochen. Trotz einer Stärkung der Hausärzte durch die Gesundheitsreform 2007 seien nicht genügend Verträge zustande gekommen, "um den Versicherten ein entsprechendes flächendeckendes Angebot zu unterbreiten", heißt es in dem Änderungsantrag. Insbesondere die Sozialdemokraten sind nach Angaben des Blatts darüber verärgert, dass von den insgesamt 217 Kassen bislang nur etwa 60 Hausärzteverträge abgeschlossen wurden, obwohl dies eigentlich bereits seit April 2007 Pflicht ist. Vor allem Chroniker und Kranke sollen eine bessere Betreuung und längere Arztgespräche bekommen. Gesündere Patienten müssen sich dagegen verstärkt selbst helfen und sollen Vorsorge betreiben, werden dabei angeleitet. Deshalb soll aber die Qualität steigen, fünfjährige Weiterbildungen sind für die Ärzte Pflicht. Teilnehmer wählen einen beteiligten Arzt und binden sich - außer bei Umzug - für mindestens ein Jahr an ihn. Fachärzte dürfen in der Regel nur noch mit Überweisung besucht werden. Praxisgebühr und Zuzahlungen bleiben bei diesem Modell. Einmal pro Woche soll es eine Abendsprechstunde geben. Bei der Suche nach Facharztterminen wird den Versicherten geholfen. dpa