Halbherzige Appelle zu wenig

Meinung:Halbherzige Appelle zu wenig

Von SZ-MitarbeiterinSusanne Knaul

Israel und die Palästinenser drohen, in eine erneute Phase langanhaltender gegenseitiger Gewalt abzugleiten. Die Welt schaut weg. Sei es aus Ratlosigkeit angesichts des verfahrenen Konflikts, sei es aufgrund anderer, drängenderer Probleme. Im Vergleich zu Syrien bleibt die Opferzahl, die aus Jerusalem und andernorts gemeldet wird, geradezu lächerlich klein. Dennoch wäre es ein Irrglauben, die Lösung des Palästinenserproblems den Palästinensern überlassen zu können. Es sind nicht nur die palästinensischen Muslime, die in diesen Tagen sehr genau verfolgen, wer den Tempelberg betritt, und wer nicht zugelassen wird. Die drittheiligste Pilgerstätte im Islam birgt das Potenzial, weit größere Massen als bisher zu mobilisieren. Mit halbherzigen Erklärungen, wie dem Aufruf aus Washington an die beiden Konfliktparteien, die Lage zu entschärfen, kann sich die Welt nicht aus der Verantwortung ziehen.

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