Große Mehrheit für Gauck

Berlin. Wenn die 15. Bundesversammlung am 18. März einen Nachfolger für den zurückgetretenen Bundespräsidenten Christian Wulff wählt, kann Joachim Gauck mit einer überwältigenden Mehrheit rechnen: Die Parteien, die ihn aufgestellt haben - Schwarz-Gelb und Rot-Grün - bringen es in der Bundesversammlung laut Innenministerium auf rund 1100 der 1240 Sitze. Das macht fast 90 Prozent aus

Berlin. Wenn die 15. Bundesversammlung am 18. März einen Nachfolger für den zurückgetretenen Bundespräsidenten Christian Wulff wählt, kann Joachim Gauck mit einer überwältigenden Mehrheit rechnen: Die Parteien, die ihn aufgestellt haben - Schwarz-Gelb und Rot-Grün - bringen es in der Bundesversammlung laut Innenministerium auf rund 1100 der 1240 Sitze. Das macht fast 90 Prozent aus. Der Bundesversammlung gehören alle 620 Bundestagsabgeordneten und die gleiche Anzahl an Ländervertretern an. Wegen der knappen Mehrheitsverhältnisse in den Ländern steht noch nicht fest, wie viele Vertreter die Parteien genau in die Bundesversammlung entsenden werden. In einigen Fällen wird per Los über die Ländervertreter entschieden.Für Bund und Länder zusammen ergeben sich bei der CDU/CSU 487 bis 490 Stimmen, die SPD kommt auf 328 bis 329. Die FDP entsendet 136 Wahlfrauen und -männer, die Grünen 146 bis 147. Die Linke entsendet 124 bis 125 Vertreter, hinzu kommen 16 Sonstige. Dies sind die zehn Vertreter der Freien Wähler in Bayern, drei Wahlleute der rechtsextremen NPD, zwei der Piratenpartei aus Berlin sowie ein Vertreter des Südschleswigschen Wählerverbandes (SSW).

Wie viele Vertreter ein Bundesland in die Bundesversammlung entsendet, hängt von der Bevölkerungszahl ab: Mit 133 Vertretern stellt Nordrhein-Westfalen die größte Gruppe. Das Saarland entsendet acht Vertreter, vier von der CDU sowie jeweils zwei von SPD und Linke.

Neben Gauck wird ein Bewerber für die Linken ins Rennen gehen. Die Partei will am Montag über den Kandidaten entscheiden. Zur Verfügung stehen die Nazi-Jägerin Beate Klarsfeld, der Politologe Christoph Butterwegge und die Linken-Bundestagsabgeordnete Luc Jochimsen. Gauck muss damit rechnen, dass ihm wegen umstrittener Äußerungen einige aus seinen Unterstützer-Parteien nicht wählen. Allerdings kann er zusätzlich auf die Stimmen der Freien Wähler hoffen.

An der Wahl teilnehmen wird auch die Tochter eines Opfers der rechtsextremen Mordserie. Ganze Kubasik, deren Vater Mehmet 2006 in Dortmund mutmaßlich von der Neonazi-Zelle ermordet worden war, wurde von den Grünen in NRW nominiert. afp

Foto: dapd

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