Gewaltkriminalität im Saarland erreicht höchsten Wert seit 2011

Saarbrücken · Der SZ liegen erste Zahlen der neuen Polizeistatistik vor. Während es 2016 mehr Angriffe auf Leib und Leben gab, ging die Zahl der Einbrüche zurück – und mehr Delikte wurden aufgeklärt.

 Die Polizei im Saarland hat es immer häufiger mit Gewaltkriminalität zu tun.Location:Kaufbeuren

Die Polizei im Saarland hat es immer häufiger mit Gewaltkriminalität zu tun.Location:Kaufbeuren

Foto: Karl-Josef Hildenbrand (dpa)

Die Polizei im Saarland hat es immer häufiger mit Gewaltkriminalität zu tun. Unter diesem Begriff werden unter anderem Fälle von Mord, Totschlag, Raub, Vergewaltigung sowie gefährlicher und schwerer Körperverletzung zusammengefasst. Die Zahl der in diesem Deliktsbereich registrierten Straftaten stieg im Jahr 2016 erneut um 3,1 Prozent auf jetzt 2728 Fälle. Im Vorjahr war hier bereits ein Anstieg um 8,1 Prozent notiert worden. Mehr waren es zuletzt 2011. Dies ergibt sich aus einem ersten Überblick des Landespolizeipräsidiums zu "Stand und Entwicklung der Kriminalität 2016", der unserer Zeitung gestern vorlag.

Danach weist die Statistik zwar unter dem Strich einen Rückgang der Straftaten um 1,3 Prozent oder 1012 Fälle auf insgesamt 76 981 Fälle aus. Ohne Berücksichtigung ausländerrechtlicher Verstöße, etwa in Zusammenhang mit illegaler Einreise von Flüchtlingen, ergibt sich aber ein leichter Anstieg der Gesamtkriminalität um 0,3 Prozent auf 70 047 Fälle (plus 213). Die meisten Tatorte lagen im Regionalverband Saarbrücken (siehe Grafik) und dort vorwiegend in der Landeshauptstadt.

Eine erfreuliche Entwicklung dokumentiert das Zahlenwerk bei den von den Ermittlern aufgeklärten 44 902 Fällen (plus 0,6 Prozent). Die Aufklärungsquote wird mit 58,3 Prozent um 1,1 Punkte höher als 2015 ausgewiesen. Ohne Berücksichtigung ausländerrechtlicher Verstöße liegt diese Quote bei 54,2 Prozent (2015: 52,2)

Fast jede dritte registrierte Straftat fällt unter Diebstahl (24 776 Fälle). Hier wird ein Rückgang um 3,5 Prozent gemeldet. Die Zahl der gemeldeten Wohnungseinbrüche sank um 20,1 Prozent oder 490 Fälle auf insgesamt 1947.

Dagegen sind schwere Automatendiebstähle um 33,6 Prozent auf nunmehr 390 Fälle gestiegen. Auffallend sind neben einer Steigerung der erfassten Drogendelikte um 590 Fälle oder 25,7 Prozent auf 2728 Taten auch der deutliche Anstieg im Bereich der Computerkriminalität. Hier wird eine Zunahme der absoluten Fälle um 761 auf 1799 Delikte registriert - eine Steigerung um 73,3 Prozent. Derweil hat sich ausweislich der Statistik die Zahl der Fälle von Volksverhetzung verdreifacht, von 24 im Jahr 2015 auf jetzt 72.

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