Gericht in Ägypten verurteilt 683 Islamisten zum Tode

Minia · Im größten Massenprozess der ägyptischen Geschichte sind gestern 683 Islamisten zum Tode verurteilt worden. Ein Gericht in der oberägyptischen Stadt Minia sprach die Angeklagten wegen der Teilnahme an gewalttätigen Protesten und wegen Mordes schuldig.

Unter den Verurteilten ist auch das Oberhaupt der Muslimbruderschaft, Mohammed Badie. Vor dem von Sicherheitskräften abgeriegelten Gerichtsgebäude brachen Angehörige der Islamisten in Tränen aus. Bereits vor einem Monat waren in Minia 529 Islamisten zum Tode verurteilt worden, davon wurden nun 37 Urteile von demselben Gericht bestätigt. Nach Angaben von Anwälten wurden alle übrigen Todesstrafen in lebenslange Haftstrafen umgewandelt. Das beträfe 492 Angeklagte anstelle von 491, wie das Staatsfernsehen berichtet hatte. Nach Angaben der Verteidiger wurden die meisten Angeklagten in Abwesenheit verurteilt. Denn nur 70 der gestern schuldig gesprochenen Islamisten befänden sich im Gewahrsam der Justiz.

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