Geiselnehmer in Algerien kamen aus Mali

Algier/Bamako. Das Geiseldrama in der algerischen Wüste geht auf das Konto von Islamisten aus dem Norden Malis. 32 Terroristen unterschiedlicher Nationalitäten seien aus dem von extremistischen Rebellen beherrschten Teil des Nachbarlands gekommen, sagte der algerische Ministerpräsident Abdelmalek Sellal gestern

Algier/Bamako. Das Geiseldrama in der algerischen Wüste geht auf das Konto von Islamisten aus dem Norden Malis. 32 Terroristen unterschiedlicher Nationalitäten seien aus dem von extremistischen Rebellen beherrschten Teil des Nachbarlands gekommen, sagte der algerische Ministerpräsident Abdelmalek Sellal gestern. Die Aktion in der Gasproduktionsanlage von In Amenas sei für den Fall vorbereitet worden, dass Algerien dem Drängen Frankreichs nach militärischer Unterstützung im Nachbarland Mali nachgibt. Die Terroristen konnten laut Sellal auf das Wissen eines in der Anlage beschäftigten Fahrers zurückgreifen.Unter den Angreifern waren Extremisten aus Mali, Algerien, Kanada, Ägypten, Tunesien, Niger und Mauretanien. 29 seien bei den Einsätzen der algerischen Armee getötet, drei der Islamisten seien gefangen worden. Bei Geiselnahme und Befreiungsaktionen sind laut der vorläufigen Bilanz Sellals 37 ausländische Geiseln aus acht Ländern getötet worden. Fünf Ausländer werden weiterhin vermisst. Sieben Leichen seien noch nicht identifiziert. Außerdem kam ein Algerier beim Geiseldrama ums Leben. Mit der Erstürmung der Gasförderanlage hatte die algerische Armee am Samstag die Geiselnahme nach vier Tagen beendet. Nach anfänglicher Kritik wegen des harten Vorgehens der Militärs suchten mehrere Staaten den Schulterschluss mit Algerien. Die USA, Großbritannien, Frankreich, Norwegen und Deutschland machten die Terroristen für das Blutbad verantwortlich.

Gegen die Vorherrschaft der Islamisten im Norden Malis kämpft die dortige Armee mit Unterstützung französischer Einheiten gestern weiter an. Dabei drängte die malische Armee die Rebellen aus Zentralmali zurück. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Paris sind die Städte Diabali und Douentza wieder unter Kontrolle der Regierungstruppen. dpa

Foto: afp

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