Gegen die Einschüchterung

Meinung:Gegen die Einschüchterung

Von SZ-KorrespondentinChristine Longin

Sie hießen Amédy Coulibaly, Chérif und Said Kouachi. Die drei Islamisten, die im Januar dieses Jahres die französische Satirezeitung "Charlie Hebdo" und einen jüdischen Supermarkt in Paris angriffen, hatten einen Namen und ein Gesicht. Terroristen , die man identifizieren konnte.

Die Cyber-Terroristen, die am späten Mittwochabend den französischsprachigen Fernsehsender TV5 Monde und seine Internetseite lahmlegten, sind unbekannt. Doch auch sie haben Frankreich ins Mark getroffen: Die Hacker kaperten das gut geschützte Redaktionssystem eines staatlich finanzierten Senders, der in rund 200 Ländern zu sehen ist. Über Facebook verbreiteten die bislang unbekannten Angreifer, die sich zum Islamischen Staat bekannten, ihre Hass-Botschaft. Wer gegen uns kämpft, wird sterben, lautete ihre Drohung. Und "Soldaten Frankreichs, haltet euch fern vom Islamischen Staat!"

Nach den Anschlägen im Januar waren noch Millionen Franzosen gegen den islamistischen Terror und für die Meinungsfreiheit auf die Straße gegangen. Es war ein klares Zeichen an die ganze Welt, sich nicht einschüchtern zu lassen. Ein Zeichen, das auch heute noch gilt.

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