Gefährliche Salami-Taktik

Meinung:Gefährliche Salami-Taktik

Von Katrin Pribyl

Die Affäre um Premier David Cameron trifft ihn an einem wunden Punkt: seiner privilegierten Herkunft. Die redet er gerne klein. Statt als reiches Mitglied des von vielen verhassten Establishments gesehen zu werden, will er sich lieber als zupackender Macher profilieren. Nun gerät er mit legalen, aber moralisch fragwürdigen Finanzgeschäften in die Schlagzeilen. Ist das heuchlerisch? In Teilen, ja. Auch wenn sich Cameron im Grunde korrekt verhalten hat: Vor seinem Amtsantritt verkaufte er die geerbten Anteile an einer Offshore-Firma, gab den Gewinn bei den Behörden an und bezahlte Steuern. Trotzdem ist die Bevölkerung zu Recht wütend. Zu spät und zu zögerlich hat er seine Beteiligung eingestanden. Salami-Taktik nennt man das und nur selten endet diese im Positiven. Seine Gegner in der eigenen, tief zerstrittenen Partei reiben sich die Hände.

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