Gaskrise mit Russland eskaliert Der Staat übernimmt das Kommando – doch damit hat Deutschland bislang kaum Erfahrung

Analyse | Berlin · In der eskalierenden Gaskrise mit Russland wird die Bundesregierung zum wichtigsten wirtschaftlichen Akteur. Doch mit der dann notwendigen staatlichen Planung hat Deutschland bislang kaum Erfahrung.

 Im Rahmen ihres Gas-Notfallplans hätte die Bundesregierung im Bedarfsfall die Möglichkeit, systemrelevante Versorger, wie das Uniper-Kraftwerk im nordrhein-westfälischen Datteln, zu verstaatlichen.

Im Rahmen ihres Gas-Notfallplans hätte die Bundesregierung im Bedarfsfall die Möglichkeit, systemrelevante Versorger, wie das Uniper-Kraftwerk im nordrhein-westfälischen Datteln, zu verstaatlichen.

Foto: dpa/Caroline Seidel

 Die Zeitenwende, von der Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) so oft spricht, erfasst nun mit Wucht die Wirtschaft. Je näher der 11. Juli rückt, der Tag, an dem der russische Präsident Wladimir Putin zumindest vorläufig die Gaszufuhr über die Pipeline Nord Stream 1 stoppt, desto nervöser werden viele Unternehmen. Und ähnlich wie in der Finanzkrise 2008/2009 oder der Corona-Pandemie im März 2020 ruft jetzt ausgerechnet die Wirtschaft nach dem Staat.